Über den Leserpreisbewerb

von Elisabeth Jursa

 

Eine wesentliche Säule der Gesellschaft der Lyrikfreunde ist seit Anbeginn ein Lyrik-Wettbewerb, der Leserpreisbewerb genannt wird. Der Name entspringt der Tatsache, dass die Leserinnen und Leser der BEGEGNUNG (Zeitschrift für Lyrikfreunde),  die seit Bestehen der Gesellschaft vierteljährlich erscheint, für die darin abgedruckten Gedichte, die ihnen am besten gefallen, stimmen können und dadurch die Preisträger/innen festlegen. Die einzige Voraussetzung dafür, ist die Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Lyrikfreunde. Aber nun der Reihe nach:

 

Autorinnen und Autoren sind eingeladen, Gedichte für den Leserpreisbewerb einzureichen

und zwar an meine auf der Umschlaginnenseite der BEGEGNUNG abgedruckte Adresse. Die Vorgaben für die Teilnahme sind:

  • die Teilnehmenden bestätigen, dass die Gedichte aus ihrer Feder stammen, dass sie über die alleinigen Rechte verfügen und dass sie ihre Einsendungen für den allfälligen Abdruck in der BEGEGNUNG freigeben
  • pro Kalenderjahr können maximal 3 Gedichte eingereicht werden
  •  sie dürfen 24 Textzeilen nicht überschreiten (Titel wird nicht mitgezählt)
  • sie müssen in hochdeutscher Sprache verfasst sein
  • Reim ist keine Voraussetzung      
  • die Gedichte dürfen noch nie für diesen Wettbewerb eingereicht worden sein (unabhängig davon, ob sie bereits einmal in der BEGEGNUNG abgedruckt worden sind)
  •  sie sollten als offene Word-Datei per E-Mail an mich gesandt werden (bitte keine Kopien oder Fotos von Buchseiten), per Post in getippter Form ist die Teilnahme ebenfalls möglich
  •  auch Nichtmitglieder sind zur Teilnahme berechtigt
  •  Preisträger/innen des Wettbewerbes müssen ein Jahr lang aussetzen

Mit Einsenden der Gedichte an mich ist die erste und wichtigste „Hürde“ für die Teilnahme geschafft.

 

Der weitere Ablauf ist folgender:

  •  alle bei mir eingelangten Texte werden nach den oben genannten Richtlinien geprüft
  •  sie werden von mir aufgelistet
  • sie werden von mir anonymisiert, d. h. in eine weitere Liste, aus der die Autorennamen nicht ersichtlich sind, eingetragen
  • diese Liste wird mit den Kopien aller Gedichte an mehrere Jurorinnen und Juroren geschickt
  • die Gedichte werden von den Jurorinnen und Juroren nach den Kriterien „Sprache, Inhalt und Form“ bewertet
  • nach Erhalt dieser Bewertung ermittle ich rein rechnerisch, welche Gedichte in der BEGEGNUNG abgedruckt werden
  • mit Erscheinen der Zeitschrift sind alle Mitglieder der Gesellschaft aufgerufen, mittels ‚grüner Karte‘ für die ihrer Ansicht nach ‚besten Gedichte‘ Punkte zu vergeben (maximal 4 pro Gedicht, maximal 20 insgesamt pro Runde)
  •  alle Leserbewertungen dieser an mich geschickten Karten trage ich in Listen ein (eine pro Gedicht) und ermittle wieder rein rechnerisch die Ergebnisse
  • daraus ergeben sich die drei Preisträger/innen

Der „Leserpreisbewerb“ trägt seinen Namen demnach zu Recht. Dass der Geschmack der Leser und Leserinnen sich von der fachlich kompetenten Bewertung der Jurymitglieder unterscheiden kann versteht sich von selbst. Deshalb wurde vor einigen Jahren beschlossen, zusätzlich einen Jurorenpreis zu vergeben. Der jeweilige Preisträger bzw. die Preisträgerin wird aus den oben erwähnten Listen ermittelt.

 

Pro BEGEGNUNG können maximal 25 Gedichte abgedruckt werden und zwar in den Ausgaben April, Juli und Oktober. Aufgrund der eingegangenen Leserbewertungen ermittle ich (wieder rein rechnerisch) die 25 bestgereihten Gedichte der Runden 1 bis 3, um sie noch einmal – in der Jänner-Ausgabe der BEGEGNUNG – für den Abdruck freizugeben. Und nun sind wieder die Mitglieder am Wort, die mittels ‚grüner Karte‘ abstimmen, damit ich die Preisträger/innen endgültig ermitteln kann.

 

Erwähnen möchte ich noch, dass die Juroren die Bewertungen ihrer Kolleginnen und Kollegen im Nachhinein in Kopie erhalten, um die Sichtweisen der anderen mit der eigenen vergleichen zu können. Die Anonymität der Gedichte bleibt dabei gewahrt. Die erbrachten Leistungen im Namen der Gesellschaft der Lyrikfreunde erfolgen ehrenamtlich, wofür ich allen Beteiligten herzlich danke. Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, möchte ich versichern, dass wir es mit Freude tun.

 

In diesem Sinne wünsche ich weiterhin kreatives Schaffen!

 

Herzlichst,

Elisabeth M. Jursa

Anschrift: Dr.-Robert-Graf-Straße 9, A-8010 Graz

 

 

Leserpreis 2021 Gewinner

1. Preis:

Kurt Strobl mit „Kleine Hand“

2. Preis:

Antje Niendorf mit „Mein Garten ist ein Zauberhain“

3. Preis:

Eva Kraft mit „Sternschnuppen“

Jurorenpreis:

Rudolfine Haiderer mit „Wein“.

 

 Bild: Kurt Strobl

Zum 40jährigen Jubiläum der Gesellschaft der Lyrikfreunde ist dieser 120 Seiten starke Sammelband mit allen Preisträger-Gedichten der letzten 40 Jahre erschienen. Erwerben können Sie diesen Band bei der Redaktion der BEGEGNUNG.